Die Wüste lebt - Teil 4

10.12.2017- The unbelievable Popa Falls
Nach scrambled eggs, Suny side up, turn over und einem Entspannerchen nach dem Frühstück ging es los zu den Popa Falls: diese haben wir nach langem Walk (120 Meter) vom Boden bis zur Spitze (4 Meter) erklommen und die reißerischen Stromschnellen davor über die Hängebrücke (10 Meter) überquert. Nach langen 10 Minuten sind wir abgeschafft im Restaurant eingekehrt und haben uns erstmal gestärkt. Beobachtet haben wir dabei den Paradise Fly Catcher! Ein wunderschöner Vogel mit langem roten Schwanz. Und auch sonst war extrem viel los. Soviel, dass der Officer am Gate bei der Ausfahrt erst einmal aus seinen Träumen gerissen werden musste...

Den Tag haben wir dann nach all dem Stress entspannt ausklingen lassen. Sehr interessant in der Ndhovu Lodge waren die Gespräche mit dem Manager und den drei Namibiern aus Windhoek, die uns viel über Land, Leute und Tiere erzählt haben. Insbesondere von Vögeln waren sie angetan, und als sie dann auch noch die Vogelimiter-App auspackten, um zu erkennen welche Eule wir nun wirklich gespottet haben, war uns klar: das sind Profis.

11.12.2017 - Public Holiday und Ankunft im Sumpfparadies
Wir hatten wieder mal 300 km vor uns, die wir fast komplett asphaltiert (eine wirklich erwähnenswerte Sache hier in Namibia) zurücklegen konnten. Im Living Museum konnten wir einen kurzen Einblick ins Dorfleben gewinnen, Sandra und Thorsten haben auch ihre eher gering entwickelten Musiktalente mit Xylophon und Buschtrommel zum Besten geben können (alle meine Entchen). Da Public Holidays waren, schloss dann auch der einzige Supermarkt auf der Fahrt schon um 12 - wir waren gerade noch rechtzeitig, um zwei Packungen Rolo zu kaufen, schließlich wollten wir ja Elefanten sehen (für die Fortgeschrittenen unter Euch: kennt Ihr noch die Rolo-Werbung?)

Die Zufahrt zur Lodge gab unser Navi dann mit 11 km und 45 Minuten an! Wir schafften es in 44 Minuten, ihr könnt Euch also Ausmalen, was das für eine Holperpiste war, inkl. Zweier nicht ganz so vertrauenserweckenden Stahlbrücken... Belohnt wurden wir aber mit einem kleinen Paradies, der Honeymoonsuite mit Außenbadewanne und einem tollen Abendessen unter freiem Himmel. Die Lodge selbst liegt im Sumpfgebiet des Nkasa Lupala Parks, das heißt hier steht dann auch mal das Wasser etwas höher und insbesondere zwischen April und August soll es viele Mozzis geben.

12.12.2017 - Die besondere Tierbeobachtung
Auf zum Early Morning Game Drive! Der Nkasa Lupala / Rutala Nationalpark ist ein wunderschöner Park mit vielen freien Lichtungen. Wir hatten vor, durch einen frühen Drive viele Tiere zu sehen, aber Fehlanzeige. Aktuell sind die Elefanten in ganz Namibia aus, die großen Herden sind alle nach Nordwesten und Botsuana gezogen, zu allen anderen Tiere die wir gesehen haben, gab uns der Guide die Erklärung, dass dies eigentlich Herdentiere seien, es wäre sehr selten, dass man Gnus, Wasserböcke, etc. alleine sehen würde - welch Glückspilze wir doch sind ???? Auch Katzen waren Mangelware, dafür haben wir erfahren, dass es neben den Big und Small Five, auch die Dangerous 8 gibt und die Ugly 5 (Hyäne, Geier, Gnu, Marabu, Warzenschwein) gibt. Eine clevere Marketingaktion für diejenigen, die die Big Five nicht sehen. Die Jackson Five gibt es aber nicht.

Anschließend mussten wir uns intensiv auf unseren Game Walk vorbereiten - von anderen Gästen wussten wir schon, Guide mit Knarre und ab in den Busch. Die einzelnen Teilnehmer haben sich unterschiedlich vorbereitet:
Guide - 5 Patronen und ein Gewehr
Stefan - ganztägige intensive Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen
Sandra - bewaffnete sich gleich mit Wasserflasche und Wurfstock
Kikki - entspannt, bis es los ging, danach Minutenzählen
Thorsten - ging als letzter in der Gruppe, um bei möglichen Angriffen aufgrund wenig Fleisch wieder ausgespuckt zu werden (am Ende sind ja meistens die Omega-Tiere)

Der Walk war dann von Angstschweiß und Mücken begleitet, nach einigen Pflanzenerklärungen dann: „Büffel“ - wie meinte der Guide so schön „there are almost Lions behind the buffalos, let‘s try to get closer“ woraufhin Sandra widersprechen wollte, der Guide aber mit Bestimmtheit sagte: „there is no danger, I have done this for more than 8 years“... also nix wie ran an die Büffel, absolut geniale Erfahrungen, bis auf 50 Meter hinterm Busch dran zu sein, Löwen haben wir aber leider keine gesehen...

Nach der großen Aufregungen mussten wir uns dann erst mal wieder Leben einhauchen, mit einem tollen Dinner im 10.000 Sterne Restaurant!

Kikkipedia - Wilde Heide - die ultimative Heidschnuckentour
Afrika inspiriert. So hat Stefan ein neues Geschäftsmodell entwickelt - wilde Gamedrives und Walks durch die Lüneburger Heide, mit Nahbeobachtungen von wilden Heidschnucken. Aber keine Angst, immer dabei ist die dicke Knarre des erfahrenen Heiderangers. Für Wildentschlossene gibt es die Möglichkeit auch einen Tag zu verlängern, um die Watt-Tour noch zu machen, mit wilden zurückschiebenden Wattwürmern und gefährlichen Krebsen

 

13.12.17 - Boarder crossing
Heute war die Grenzüberschreitung von Namibia nach Botswana auf dem Tagesplan. Also ab ins Auto, und auf in die nächste Polizeikontrolle. Die Jungs haben uns dann erklärt dass wir gerade die „Schmugglerstrecke“ nehmen und sie deshalb so knapp hinter einer scharfen Kurve stehen. Also alle Pässe her und weiter gehts. Außer Sichtweite haben wir dann Fahrerwechsel gemacht und sind an die Grenzkontrolle zu Botswana. Ewiges anstehen, Fingerabdrücke, Augen scannen, Fahrzeug desinfizieren - Schuhe auch, aber kurioserweise nur die die wir anhatten, Pässe stempeln.
Direkt an der Grenze beginnt auch schon der Chobe Nationalpark. Und keine zwei Minuten im Park...Elefanten! Und zwar viele! Direkt an der Straße.
Im Hotel eingecheckt, war es Zeit unseren Fortuner abzugeben. Allerdings war die Suche nach der Hertz Station wegen nicht vorhandener Schilder etwas langwierig. Nach einer langen Stunde dann aber endlich in einem Hotel gefunden (Kikki hatte clevererweise das Navi, das auch die Hertzstation schon gespeichert hatte, weggepackt), mit genau 3.558 km mehr den Fortuner wieder abgegeben. Wir sind mal froh, dass uns nix passiert ist - schließlich kommt lt. Statistik jeder 1.000 Tourist in Namibia im Straßenverkehr ums Leben... 

14.12.17 - zu Land und zu Wasser
6:00 Abfahrt zum Game Drive. Unser Guide John hat uns viel über Vögel und den Nationalpark erzählt. Leider blieben die Dickhäuter und der sehnlichst erhoffte Leopard hinter dicken Büschen verborgen. Dafür aber erneut Wild Dogs - ein großes Rudel hatte ein Impala gerissen - da war was los: Schakale, Geier, sonstige Aasfresser, alle wollten was abhaben... Dann viele Hippos, Krokos, und zuletzt auch wieder Löwen, alles in allem eine schöne Fahrt, das leider damit endete, dass uns Affen die Tupperdose vom Kaffee geklaut haben. Der Koffeinschock hat dem einen Männchen ganz blaue „Bällchen“ beschert.... Und ganz zum Schluss dann doch noch ein (Teil-) Erfolg: eine Leopardenschildkröte ????????????

Das ausgiebige Spätfrühstück war dann zugleich ein kleiner Brunch, um uns auf die kommenden Strapazen vorzubereiten: Massage und nachmittägliche Bootsfahrt - ein Stress: drei Termine an einem Tag!!! Auf der Bootsfahrt, dieses Mal mit einem großen Kahn, dem auch Nilfpferde nix anhaben konnten. Viele Hippos, einige Elefanten und ansonsten gemütliches Butterbootschippern.

15.12.2017 - Simbabwe
Heiheiheihei, 7 Tage stehen wohl einige Brummifahrer an der Grenze, weil die Fähre nur jeweils einen Truck mitnehmen kann...Vor dem Grenzübergang auf Land war aber nicht minder los... wir wissen jetzt, dass man die Grenzbeamten in Simbabwe mit kaltem Wasser „beschleunigen“ kann.

In Victoria Falls angekommen sind wir nach kleiner Rundenverpflegung 3,7 km marschiert um die Vic Falls zu besuchen - es war jeden Schritt wert! Dies war dann aber auch unser letzter Reise-(Höhe-)Punkt, am 16.12. geht es zurück nach Deutschland - leider! Ein wunderschöner, abwechslungsreicher Urlaub, der uns allen für immer in Erinnerung bleiben wird!

Kikkipedia - Victoria Falls
Der Sambesi stürzt hier unablässig ganzjährig, im Grenzgebiet zwischen Simbabwe und Sambia auf einer Breite von ca. 1,7 km in die Tiefe, an einigen Stellen über 100 Meter. Die Gischt steigt bisweilen 300 Meter hoch und ist bis in eine Entfernung von 30 km zu sehen. Im März erreichen die Fälle ihren Höhepunkt, da ist vermutlich nichts mehr zu sehen, denn als wir da waren, ging es noch ruhig zu und selbst da waren einige Stellen nicht einsehbar. Spektakulär ist, dass in ca. 150 Meter Abstand auf der anderen Seite im Prinzip auf gleicher Höhe der Wanderweg ist, dazwischen die Schluchten, die sich durch Korrosion gebildet haben - dazu muss Wasser im rechten Winkel zu Sedimentschichten auftreten, was hier seit Millionen von Jahren der Fall ist. Spektakulär und mit gutem Grund ein Unesco Weltnaturerbe. Geländer sucht man hier teils vergeblich, was einige Touristen nicht davon abhält, ganz an den Rand zu klettern. Mehr Menschen kommen aber wohl im Devilˋs Pool auf sambischer Seite ums Leben, ein Naturswimmingpool der direkt vor den Fällen liegt und die dortige Strömung schon einige mitgerissen haben soll..

 

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